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Maria Montessori wurde 1870 in Italien geboren. Sie wuchs als Einzelkind auf, ihre Familie gehörte zur kulturellen Elite. Ab 1875 besuchte Maria die öffentliche Volksschule. Als sie Ärztin studieren wollte, verweigerte man ihr dieses Studium, weil sie eine Frau war. Also studierte sie zuerst Mathematik und Ingenieurwesen und nach Ablegen dieser Prüfungen durfte sie dann das Medizinstudium beginnen. So wurde Maria Montessori die erste Ärztin Italiens. Danach arbeitete sie in der Kinderabteilung der psychiatrischen Universitätsklinik in Rom und später übernahm sie die Leitung einer staatlichen Hilfsschule für geistig zurückgebliebene Kinder. In diesen Jahren wurde ihr klar, dass alle Kinder mit grossem Potential geboren werden, das sich aber nur optimal entfalten kann, wenn ihm die Erwachsenen in den ersten Lebensjahren Sorge tragen und die richtige Unterstützung bieten. Als Maria Montessori 1907 die Leitung der Vorschule San Lorenzo, in den übelsten Slums von Rom, übernahm, wurde es ihr erstes „Kinderhaus“ (Casa dei bambini). Ihre Erziehungsmethoden waren völlig anders, in andern Schulen wurde mit Drill und Züchtigung erzogen, Maria Montessori lehrte mit Liebe und Zuwendung. Ihr waren das von ihr selbst entwickelte Material und die Idee „Wissen lässt sich begreifen“ wichtig. Der Erfolg gab ihr recht: viele Kinder, die anfangs aggressiv und ungehorsam waren, halfen bald beim Zubereiten der Mahlzeiten oder beim Sauberhalten der Schule mit, sie lernten Anstand und Höflichkeit. Die Eigenaktivität der Kinder war ihr immer ein zentrales Anliegen, deshalb liess sie Alltagsgegenstände in der richtigen Grösse für Kinder anfertigen. Nachdem Maria Montessori unzählige Stunden die Kinder beobachtet hatte, war sie davon überzeugt, dass die Kinder verschiedene Phasen durchlaufen, in der sich jeweils ein Lernfenster von begrenzter Zeit öffnet, in der ein Kind besonders schnell und motiviert gewisse Inhalte erlernt. Sie nannte diese Zeitfenster „Die sensiblen Phasen des Lernens“, z.B. Bewegung, Sprache, Mathematik, Ordnung, Musik u.s.w. Aus Ihren medizinischen Kenntnissen, ihrer Beobachtungsgabe und ihren selbst entwickelten Materialen entstand ihre pädagogische Methode, die schon bald sehr bekannt wurde und viel Interesse weckte. Deshalb zog sie sich aus der vollzeitlichen Kinderbetreuung zurück, um ihre Lehre weltweit zu verbreiten. Da die Montessori-Weltanschauung ein eigenverantwortliches, freies, verantwortungsbewusstes und soziales Denken zum Ziel hat, war sie den Nationalsozialisten und Faschisten im Weg. Ab 1933 war die Lehre Montessoris in Deutschland verboten, ihre Bücher wurden verbrannt, ihre Einrichtungen geschlossen. Clara Grunwald, die trotz Berufsverbot weiter Montessori-Pädagogik unterrichtete, wurde 1935 in ein Vernichtungslager deportiert und wurde auf dem Transport oder kurz nach ihrer Ankunft getötet. Maria und ihr Sohn Mario flogen 1939, noch vor Kriegsausbruch, nach Indien, eigentlich zu Vortragszwecken. Sieben Jahre wurden Sie in Indien interniert, aber da Indien viel Hoffnung in die Arbeit der Montessoris setzte, wurde ihnen ihre Gefangenschaft einigermassen angenehm gestaltet. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte Maria Montessori in ein zerstörtes Europa zurück. Auch ihr pädagogisches Werk war mehr oder weniger zertrümmert. Zusammen mit ihrem Sohn hielt sie weiter Kurse und besuchte Ausbildungszentren. Der Krieg hatte sie dazu gebracht, sich in ihren letzten Jahren vor allem der Friedenserziehung zu widmen. Sie wurde zweimal für den Friedens-Nobelpreis nominiert. Im Alter von 82 Jahren, also 1952, starb Maria Montessori in Holland, wo sie einige Urlaubstage verbringen wollte.